Freitag

Wolfszeit von Nina Blazon

 "Du hast wohl erwartet, dass ich mir jetzt die Augen aus dem Kopf weine? Aber weißt du, es kommt eine Zeit im Leben, da hat man alle Tränen verbraucht. Dir wird es vielleicht auch noch so ergehen" - Thérèse


Titel: Wolfszeit
Autor: Nina Blazon
Verlag: Ravensburger
Seitenzahl: 577 Seiten
Erscheinungsdatum: 2012
ISBN: 978-3-473-40070-6
PreisKindle Edition 7,99€


Cover

Das Cover war das was mich angezogen hatte. Dieser Ein-Wort Titel, der Wolf der über Dornen läuft, es hat mich einfach wissen lassen: Hey, hier geht es um den Werwolf-Mythos.

Klappentext

Warum schreibe ich dir immer noch? Vielleicht nur für mich selbst, um Worte für das Schreckliche zu finden. Manchmal träume ich davon, dass es auch mich holen wird. Ich spüre seine Gegenwart und weiß, es lauert auf mich, es wartet nur auf seine Stunde...

In der französischen Provinz trauen sich die Leute im Dunkeln nicht mehr aus dem Haus. Denn draußen lauert die Bestie. Aber die schöne Isabelle hat ihren Angriff überlebt. Thomas, Gesandter des Königs, will mit ihrer Hilfe das Untier finden. Doch er verliebt sich in Isabelle und muss bald um ihr Leben fürchten.

Inhalt

Thomas wird als Gesandter des Königs in die Provinz geschickt, wo er herausfinden soll was für eine Bestie sich in der Nacht herumtreibt und Menschen abschlachtet. Während seinem Aufenthalt in der Provinz trifft er auf Isabelle, die den Angriff der Bestie überlebt hat. Obwohl sie abweisend ihm gegenüber ist, verliebt er sich in sie. Doch die Suche nach der Bestie hat Vorrang für ihn.

Charaktere

Es gibt weitaus mehr Charaktere, doch hier sind die wichtigsten. Mein Lieblingscharakter war Adrien.

Thomas Auvray ist Schüler der Zeichenakademie und ursprünglich der Assistent eines Naturforschers. Er hat etwas von einem Träumer und ist gleichzeitig scharfsinnig, sowie sehr neugierig, was ihn zu einem guten Forscher macht.

Jeanne de Vaubernier ist eine Dame die bald die Mätresse des Königs ist und wie Thomas nicht viel von Bällen hält. Sie spricht mit ihm sehr offen und gibt ihm Ratschläge.

Eric de Morangiès ist ein Mensch der viel Wut in sich trägt. Er möchte über Isabelle bestimmen und ist allgemein jemand, der gerne andere herumkommandiert.

Adrien Bartand ist der Bedienstete von Eric und ein typischer Weiberheld, der jedoch das Herz am rechten Fleck hat.

Isabelle d'Apcher ist durch den Angriff geschwächt, jedoch nichtsdestotrotz eine exzentrische junge Dame, die weiß wie sie ihren Kopf durchsetzen kann.

Gestaltung

Das was ich an diesem Werk zu schätzen wusste, war diese klassische Theater-Einteilung in fünf Akte (oder hier in Fünf Chapitre) und diese klassische kurze Beschreibung welcher Charakter welcher ist und was er macht. Es mag komisch klingen, da es eigentlich eher etwas altes ist, doch es hat für einen gewissen Pep gesorgt, dem Buch einen individuellen Touch gegeben.
Blazon webt ihre Geschichte in die Vergangenheit ein, wodurch sie zu einem Stück zwischen Fiktion und Realität wird, wo die Grenzen verschwimmen, was wahr und was ausgedacht ist. Am Ende des Buches erzählt die Autorin auch von ihrer Reise in die Provinz, wo sie ein Museum über La Bete de Gévaudan schreibt. Auf ihrer Website ist diese Information auch zu lesen.
Die Geschichte ist schon von Anfang an mitreißend, denn es taucht eine Frage nach der anderen auf und ein Todesopfer nach dem anderen. Ihre Charaktere werden an die Grenzen getrieben und sie wissen schließlich nicht was sie noch tun können.
Doch das ist gerade das schöne an ihren Charakteren: Sie sind scharfsinnig und wissen, dass sie etwas auf der Spur sind.
Der Schreibstil ist wirklich wundervoll und ich habe es regelrecht genossen vollkommen in die Geschichte einzutauchen.

Fazit

Eine Fiktion nahe der Realität, perfekt ineinander verwoben. Einmal angefangen kann man nicht mehr aufhören zu lesen.



Liebe Grüße
eure SolarisAmaterasu

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