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Zeit der Ziegen von Luan Starova

Titel des Buches: Zeit der Ziegen
Autor: Luan Starova
Verlag: Unionsverlag
Kapitelanzahl: 22
Seitenanzahl: 196
Erscheinungsdatum: 08/1999
ISBN: 978-3293002685
Preis: ab 7,00 € (gebraucht)

Weitere Bücher: keine



Cover:

Das Cover ist schlicht gehalten, es zeigt einige Büsche, eine Landschaftsszene und ein Haus.

Klappentext:

"Die Ziegen zu schützen, bedeutete, diese machtlosen Geschöpfe zu schützen, die Gott geschaffen hatte, damit sich der Mensch selber schützen konnte."

Inhalt:

Skopje kurz nach dem Weltkrieg: Die Hirten kommen aus den Bergen und lassen sich in der hungernden Stadt nieder, aber sie kommen mit all ihren Ziegenherden. Die Stadt wird weiß, und sie überlebt dank der Ziegen, diesen Verbündeten des Menschen seit alter Zeit.
Die Funktioniäre sind ratlos. Die öffentliche Ordnung und die Industrialisierungspläne sind gestört. Die Kampagne beginnt, die Herden verschwinden auf tragische, geheimnisvolle Art. Sie leben weiter in der Phantasie - als Erinnerung an stummen, hartnäckigen Widerstand.
Luan Starovas Roman ist eine bittere und heitere Erinnerung an seine makedonische Kindheit, aber auch eine nachdenkliche Suche nach den tieferen Wurzeln der Selbstzerstörung, die den Balkan in diesem Jahrhundert immer wieder heimsucht.

Charaktere:

So richtig Sympathie hatte ich lediglich für Tschanga. Er erschien mir wie ein weiser Mann, obwohl er 'lediglich' ein Hirte ist.

Erzählendes Ich ist eines von mehreren Kindern. Es ist nicht der Älteste und auch nicht der Jüngste, aber in einem Alter, in dem er bereits vieles versteht.

Vater ist ein gelehrter Mann, der mehr Zeit mit seinen Büchern als mit seiner Familie verbringt.

Mutter nimmt die typische Mutterrolle ein, kümmert sich um die Kinder und um ihren Mann.

Tschanga ist ein Hirte aus den Bergen und der Anführer der Hirten. Für ihn sind die Ziegen sein leben.

Gestaltung:

Das Buch wird aus der Sicht eines erzählenden Ichs geschrieben. Dabei 'mischt' sich das ältere Ich immer wieder einmal ein, z.B. wenn das jüngere Ich etwas erst später verstanden hat, als es älter wurde. Dadurch wird einem wenig Spielraum für eine Interpretation der Ereignisse gelassen, was wirklich schade ist, denn ein Ereignis aus den Kinderaugen des Ichs zu beurteilen, würde mehr Spaß machen, als die fertige Lösung präsentiert zu bekommen.
Außerdem ist es ein Ich das alles weiß, selbst Dinge die es nicht selber gehört oder gesehen hat.
Der Austausch zwischen Tschanga und dem Vater des Ichs ist immer interessant zu lesen, auch wenn das erzählende Ich es eigentlich nicht wissen sollte.
Besonders sympathisch war mir die Art wie die Ziegen die Stadt erobert hatten und wie die Partei Leute immer wieder geplant hatten sie loszuwerden.
Obwohl es mich nicht gefesselt hat, so war es doch so interessant, dass ich es bei jeder Gelegenheit im Bus hervorgezogen hab.

Fazit:

Das Buch erzählt eine interessante Geschichte darüber, wie mit den Hirten umgegangen wurde und was für eine Rolle Ziegen im Alltag von Menschen einnehmen können. Es war nicht fesselnd, aber definitiv informativ!


Liebe Grüße
Eure SolarisAmaterasu

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